Multilokalität

Im Rahmen des Schwerpunkt- und Impulsprojektes folgte eine intensive Auseinandersetzung mit dem „Leben und Wohnen an zwei oder mehreren Orten“ – ein Lebensstil, der eine wesentliche Chance und Ressource für ländliche Regionen sein kann. Insbesondere wurden die Bedürfnisse und Potentiale von multilokal lebenden Menschen für Gemeinden und Regionen aufgezeigt und ein Netzwerk „die StadtLandler“ für die Region geschaffen.

Projektzeitraum: 2019 – 2021

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Videos

Personas – Bedürfnistypen multilokal lebender Menschen

Auf Basis des Trendreports der Oö. ZAK, in dem die Motive des multilokalen Lebensstils (Arbeit/Ausbildung, Beziehung, Freizeit) mit den drei Lebensphasen (Junge Erwachsene, 2. Aufbruch und Unruhestand) verschnitten wurden, wurden die Bedürfnisse des multilokalen Lebensstils mit dem „personas-Prinzip“ weiter präzisiert.  Die „Personas“ können nun wesentlich zur Bewusstseinsbildung für neue Lebensstile wie Multilokalität herangezogen werden. Um die Inhalte für Gemeinden und Interessierte noch greifbarer zu machen, wurden sie in einem Video (siehe oben) festgehalten.

Multilokales Netzwerk – StadtLandler

Im Rahmen des Projektes konnte ein tragfähiges, regionales Netzwerk aus multilokal lebenden Menschen aufgebaut werden. Bei Netzwerktreffen wurde intensiv mit der Zielgruppe an relevanten Themen, wie Mobilität, neue Arbeitsformen/New Work, flexible Wohnformen, Wissenstransfer zwischen Stadt und Land etc. gearbeitet. Mit Projektende konnte ein „Kernteam“ etabliert werden, dass das Thema weiter in der Region verankert und über die Projektlaufzeit hinaus eigenverantwortlich an Projekten arbeitet.

Modellgemeinden

Zwei Modellgemeinden – Taiskirchen und Ried im Innkreis – haben sich proaktiv im Rahmen von Workshops mit der Zielgruppe, ihren Bedürfnissen und Potenzialen für Gemeinde- bzw. Stadtentwicklung auseinandergesetzt. Wesentliche Erkenntnisse zu den folgenden Fragestellungen aus den Gemeinden wurden im „Denkwerkzeug Multilokalität“ aufgearbeitet:

  • Warum soll ich mich als Gemeinde mit multilokal lebenden Menschen beschäftigen?
  • Bin ich als Gemeinde bereit, mich mit meinen multilokal lebenden Menschen zu beschäftigen?
  • Wie finde und erreiche ich multilokal lebende Menschen in meiner Gemeinde?
  • Wer sind diese multilokal lebenden Menschen in meiner Gemeinde und was brauchen sie?
  • Wie kann meine Gemeinde Multilokale in ihrem Lebensstil unterstützen und so von deren Know-how profitieren?

„Denkwerkzeug Multilokalität“

Das „Denkwerkzeug Multilokalität“ will Gemeinden und Regionen als „Workbook“ einen Einblick in die Formenvielfalt des multilokalen Lebensstils und ein praktisches Handwerkszeug, Arbeitsmaterial und Methoden bieten, um sich proaktiv mit der Zielgruppe „Multilokale“ auseinandersetzen zu können. Neben den spezifischen Bedürfnissen der Multilokalen stehen deren Ressourcen und Potentiale für Gemeinden und Regionen im Fokus. Schritt für Schritt werden die gewonnenen Erkenntnisse und Schlüsse aus den Modellregionen dargelegt und in einem angepassten Workshop-Format für Gemeinden und Regionen zur Verfügung gestellt.

Folgeprojekt „Stadt.Land.Inn“

In einem Folgeprojekt entwickelten die StadtLandler*innen eine Webplattform https://www.stadtlandinn.at/ die als digitale Andockstelle für Interessierte fungiert. Ergänzend dazu ist ein begleitendes Veranstaltungsprogramm wie Kernteam-Treffen, Stadt.Land.Inn-Netzwerktreffen, Multi- Lokale-Tour in Ried, Braunau und Schärding, Informationsstand auf einem regionalem Festival entstanden.

Nebenbei hat sich das Netzwerk bemüht auch Themen, die im vorangegangenen Projekt „Multilokalität“ entstanden sind, zu diskutieren, Expert*innen dazu eingeladen und als Impulsgerber rund um das Thema „Multilokalität“ zur Verfügung zu stehen. Dank einer regionalen Projektkooperation mit dem Verein Kultur.Land.Impulse (KULI) konnte eine „Kümmererfunktion“ für das Netzwerk und deren Tätigkeiten eingerichtet werden.

AnprechpartnerInnen

Sandra Schwarz

Sandra Schwarz, MSc

Regionalmanagerin für Raum- und Regionsentwicklung